Kurz vor Ende unserer gemeinsamen Angeltour am Embalse de Mequineza meinte es das Wetter nicht mehr so gut mit Thomas und mir. Am fünften Tag auf dem großen Stausee war es sehr windig geworden. Unsere erprobten und erfolgreichen Stellen an den steil abfallenden Kanten konnten wir praktisch nicht mehr befischen. Ein Versuch vertikal misslang, da die die Drift selbst mit schweren Bleien nicht zu beherrschen war. Ohne E-Motor und Driftsack stecken wir in der Patsche. Um den Angeltag zu retten, fuhren wir flache, halbwegs windgeschütze Buchten an. Dies brachte uns einige Zander, wenn auch nur kleine unter 50 cm. Wir haderten ein wenig mit unserem Schicksal über 95 Prozent des Wassers nicht befischen zu können, warfen aber fleißig weiter. Ich probierte aus, ob nicht vielleicht auch Fische direkt im Unterholz der versunkenen Bäume und deren Wurzeln zu fangen waren. Mit einem natürlich gefärbten Gummifisch mit Brauntönen machte ich kurze aber gezielte Würfe direkt zwischen die Bäume. In vielleicht 1 Meter Wassertiefe erwartete ich bei 11 Grad Wassertemperatur nicht unbedingt die Zander, aber was solls. Ein harter Anbiss riss mich aus meinen Gedanken. Kurz darauf sprang der gehakte Fisch aus dem Wasser. Einmal, zweimal, dreimal. Komisch eigentlich. Plötzlich wurde mir klar, dass offensichtlich ein Schwarzbarsch, kein schlechter zudem, zugepackt hatte. Sekunden später war mein Überraschungsfisch zum Greifen nah am Boot. Die Angst den Exoten zu verlieren war groß, aber irgendie musste er ja gelandet werden. Ein beherzter Griff an die beeindruckend dicke Unterlippe des Black Bass beendete den Drill und mein Bangen. Es war geschafft, der Tag gerettet. Einen Schwarzbarsch wollte ich immer mal fangen, jetzt hatte es zufällig geklappt. Von dem schönen Tier verabschiedete ich mich mit einem gemeinsamen Angelfoto, dann durfte der Barsch wieder zurück in seinen Unterstand.
Embalse de Mequinenza 03-12.03.2011